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Volkswagen, Europas größter Automobilhersteller, steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen, darunter sinkende Verkaufs- und Produktionszahlen. Einst produzierte das Hauptwerk in Wolfsburg rund 800.000 Fahrzeuge pro Jahr, doch bis 2023 war diese Zahl auf etwa 490.000 gesunken.
Prof. Anja Schulze von der Universität Zürich erklärt, dass Volkswagen mit Überkapazitäten und schwachen Verkäufen zu kämpfen hat, insbesondere in China, wo der Markt einen deutlichen Rückgang verzeichnet.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, prüft Volkswagen drastische Maßnahmen, darunter die mögliche Schließung von mindestens drei Werken in Deutschland. Diese Entwicklung hat auch bei Schweizer Automobilzulieferern Besorgnis ausgelöst, die mögliche Auswirkungen auf ihr Geschäft fürchten. Laut Prof. Schulze sind Schweizer Zulieferer zwar weniger stark vom Automobilsektor abhängig als etwa deutsche Unternehmen wie ZF, da viele von ihnen KMUs sind, die in unterschiedlichen Branchen tätig sind. Dennoch könnten die Folgen der Volkswagen-Krise auch sie treffen.
Zusätzlich hat die Wahl von Donald Trump und dessen geplante Handelspolitik weitere Unsicherheiten mit sich gebracht. Prof. Schulze betont, dass Zölle grundsätzlich dem globalen Handel schaden und Schweizer Zulieferer negativ beeinflussen könnten. Dennoch mahnt sie zur Besonnenheit: Die tatsächlichen Auswirkungen hängen stark davon ab, wo Unternehmen ihre Auslandsstandorte haben und wie stark sie in anderen Branchen tätig sind.
Zusammenfassend hebt Prof. Schulze hervor, dass Schweizer Zulieferer zwar mit Herausforderungen durch die aktuelle Lage bei Volkswagen und mögliche internationale Handelspolitikänderungen konfrontiert sein könnten, ihre Diversifizierung über verschiedene Industrien hinweg jedoch helfen könnte, einige Risiken abzufedern.
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